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Unser Sonnensystem
Die hybride Sonnenfinsternis am 3. November 2013

Hans-Dieter Gera

Die totale Sonnenfinsternis kurz nach Sonnenaufgang im Westatlantik

Hans-Dieter Gera, Velbert

Hybride Sonnenfinsternisse, also ringförmig-totale, sind unter den zentralen Finsternissen relativ selten. Im aktuellen Jahrhundert gibt es sieben davon. In der Ausgabe 3/2012 der STERNZEIT habe ich ab Seite 143 ff. die Natur der hybriden Sonnenfinsternisse bereits detailliert erläutert.

Die nächste Finsternis dieses Typs wird sich am 3. November 2013 ereignen. Um um diese soll es in den folgenden Zeilen gehen. Sie stellt unter den hybriden Sonnenfinsternissen eine Besonderheit dar, ist sie doch nahezu ein Übergang zu einer rein totalen Sonnenfinsternis. Dies bedeutet, dass sich die ringförmigen Phasen zum Anfang und am Ende des Mondschattenpfades auf extreme Horizontnähe beschränken und daher praktisch keine Rolle spielen. Die Sonnenfinsternis vom 24. Oktober 1995, im Saros die Vorgängerin, war eine rein totale.

Hybride Sonnenfinsternisse ereignen sich immer dann, wenn die scheinbaren Durchmesser von Sonne und Mond nahezu gleich sind. Zu Beginn ist die Finsternis ringförmig, weil die Kernschatten des Mondes die Erdoberfläche noch nicht ganz erreicht. Im weiteren Verlauf nähert sich der Mond der Erde um den Betrag des Erdradius von 6.378 km. Zur Mitte der Finsternis berührt die Kernschattenspitze die Erdoberfläche, der Mond erscheint geringfügig größer als die Sonne, sodass es zu einer meist kurzzeitigen Totalität kommt. Diese liegt vielfach im Bereich unter einer Minute, was auch für die ringförmigen Phasen gilt. Im Falle der Finsternis, um die es hier geht, trifft dies jedoch nicht zu. Die ringförmigen Phasen zu Beginn und am Ende der Finsternis währen nur wenige Sekunden, und ihr Anteil an der Gesamtlänge der zentralen Zone ist verschwindend gering, sodass man eigentlich fast schon von einer rein totalen Finsternis sprechen kann. Die maximale Totalität erreicht 1 min 40 sec., das ist nahezu der Maximalwert für eine hybride Finsternis. Der weiter vorn bereits erwähnte Vorgänger vom 24. Oktober 1995 hatte eine Totalität von 2 min 10 sec.

Die Abbildung zeigt die totale Phase am Ort 28,5° N und 64,5° W. Dieser Punkt liegt ca. 1.700 km östlich der Nordgrenze Floridas im Atlantischen Ozean. Dort erreicht die Finsternis ihr Maximum kurz nach Sonnenaufgang. Die Totalität dauert hier 3 sec bei einer Sonnenhöhe von 6°. Die Breite der zentralen Zone beträgt nur 3 km. Etwa 500 km westlicher, wo die Finsternis bei Sonnenaufgang ihr Maximum erreicht, dauert die ringförmige Phase 4 sec bei einer Breite des Pfades von 4 km. Die Sonnenhöhe ist 0°, das Tagesgestirn steht somit exakt im Horizont.

 

Titelbild Ausgabe 1/2013

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