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Raumfahrt
50 Jahre bemannte Weltraumfahrt

Peter Osenberg

Peter Osenberg, Remscheid

Der am 09. März 1934 in Kluschino / Oblast Smolensk geborene Gagarin wurde im März 1960 gemeinsam mit 19 weiteren Piloten der sowjetischen Armee ausgewählt, um am Kosmonautentraining teilzunehmen. Die bekanntesten dieser Gruppe sind sicherlich Waleri Bykowski, Wladimir Komarow, German Titow oder auch Alexej Leonow. Gagarins Aufstieg war steil, bereits im Januar 1961 hatte er die Grundausbildung abgeschlossen und wurde daraufhin für den ersten bemannten Flug ausgewählt. Von 1961 bis 1966 war er Chefkosmonaut und danach als Ersatzpilot für Wladimir Komarow für die Sojus-1-Mission eingeplant, die am 23. April 1967 startete. Jener Flug dauerte knapp 27 Stunden, verlief aber weit weniger erfolgreich als der von Wostok I. Es gab Probleme mit dem Sonnenkollektor, mit der Steuerung und der Funkverbindung. Schließlich versagten auch beide Fallschirme ihren Dienst, so dass die Kapsel fast ungebremst auf den Boden aufschlug und Komarow ums Leben kam. Auch Gagarin starb wenig später: am 27. März 1968 bei einem Übungsflug mit einem MIG-15-Jet.

Fast zeitgleich mit den Sowjets versuchten auch die Amerikaner, einen Menschen ins Weltall zu bringen. Die ersten unbemannten Testflüge zwischen Juli 1960 und April 1961 verliefen zumeist wenig Erfolg versprechend, teilweise explodierten die Raketen bereits beim Start. Mit dem elften Flug wurde der US-Schimpanse "Ham" in eine Umlaufbahn geschossen, der im Gegensatz zu seinem sowjetischen Pendant, der Hündin Laika, den Einsatz überlebte. Erst am 05. Mai 1961, rund einen Monat nach Wostok I, gelang es dann dem Astronauten Alan Shepard, mit der Mercury-Kapsel "Freedom 7" die Erdoberfläche zu verlassen. Von einem Weltraumflug kann man hier erst recht nicht sprechen. Nicht einmal eine ganze Erdumrundung wurde geschafft. Die Kapsel erreichte eine Höhe von 187 Kilometern und wasserte bereits gut 15 Minuten später wieder im Atlantik. Auch Shepard, einer der ersten sieben US-Astronauten, wurde berühmt; und er war einige Jahre später als fünfter Mensch auf dem Mond - als einziger der sieben Mercury-Astronauten.

Auch der nächste Flug der NASA mit einer Mercury-Redstone reichte nicht für eine Erdumrundung. Virgil Grissom gelang ebenfalls nur ein suborbitaler Flug. Erst der Flug von John Glenn mit der Mercury-Atlas 6 am 20. Februar 1962 kann als annähernd dem Flug von Wostok I vergleichbar angesehen werden. Glenn umkreiste in fast fünf Stunden immerhin dreimal die Erde, Gordon Cooper gelangen dann am 15. Mai 1963 mit der letzten Mercury-Kapsel in über 34 Stunden Flugdauer insgesamt 22 Erdumkreisungen. Im April 1964 schließlich starteten die ersten Tests mit der größeren Gemini-Kapsel.

 

Titelbild Ausgabe 2/2011

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