Sternzeit - Zeitschrift astronomischer Vereinigungen > Archiv / Suche > Ausgabe 2/2024 > Aktuelle Seite

Astro-Praxis
Dwarf 2 – der Zwerg unter den Smart-Teleskopen

Michael Danielides

Abb. 1: Smart-Teleskop Dwarf2 mit Zubehör (Filterhalterung, Mini-Stativ, Sonnen und UHC Filter sowie 1,25-zölliger Bahtinov Maske)

Ende 2022 besprachen ernsthafte Astrofotografen, z. B. in Internetforen, das Smart-Teleskop Dwarf 2 der Firma DwarfLab [1] als Spielzeug und als untauglich fürs Hobby. Für das Hobby Astronomie sei das ultrakleine und leichte Mini-Teleskop vollkommen unbrauchbar, da die Nutzer die traditionellen Grundlagen nicht mehr zuerst erlernen müssten, wurde argumentiert. Ein Jahr später soll auf die Geburtsstunde eines neuen Teleskopgenres zurückgeblickt
werden.

Tatsächlich für den Hobby-Sektor wurden Smart-Teleskope von der Firma Unistellar [2] mit dem eVscope schon 2017 eingeführt. Der Autor erinnert sich noch an den ersten Kontakt mit diesem Gerät auf der IFA in Berlin. Die Tatsache, dass dieses erste Model noch ein digitales Okular hatte, lies es als Schummelpaket erscheinen, denn die Leute von Unistellar verhielten sich damals noch ungeschickt, indem der Paradigmenwechsel von möglichst großer Optik zu vielen, kurz belichteten und gestackten Aufnahmen nicht deutlich kommuniziert wurde.

Auch heute möchten Besucher von Sternwarten gerne durch ein Teleskop schauen. Immerhin gibt es genügend tolle astronomische Aufnahmen in der Fachliteratur, im Fernsehen und dem Internet. Das möchten viele live erleben und sind häufig etwas betrübt, wenn punktförmige Sterne nicht weiter vergrößert werden können und die Lichtverschmutzung einen ungetrübten Blick auf viele Deep-Sky-Objekte verhindert. Man ist begeistert, den Mond ganz nahe zu erleben, die Gasriesen zu sehen und ggf. die ein oder andere Sterneninsel oder einen Gasnebel schwach im Okular zu entdecken. Wer regelmäßig öffentliche astronomische Veranstaltungen durchführt, weiß, dass viele optische Beobachtungen nicht alle Besucher so begeistern, wie die tollen Bilder aus den diversen Medien.

Ganz schlimm wird es, wenn man einen Mitmenschen für die Astronomie begeistern konnte und miterlebt, wie diesem der Einstieg zu tollen Beobachtungen nicht immer einfach fällt. Viele brauchbare Einsteiger-Teleskope sind nicht ganz preisgünstig und setzen ein Mindestmaß an technischem Verständnis voraus. So hat der Autor schon mehrmals erleben müssen, wie Mitmenschen mit einfachsten Geräten, wie dem Mini-Dobson First-Scope von der Firma Celestron, nicht einmal den Mond einstellen konnten. Andere leisten sich gleich EAA (engl. electronic assisted astronomy für elektronisch unterstütze Astronomie) basierte Teleskopsysteme, obwohl sie diese nicht einmal eigenständig aufbauen können. Diese meist recht teuren, komplexen und schweren Instrumente sind zwar für die herkömmlichen Astrofotografen nutzbringende Werkzeuge, aber leider keine Einsteigergeräte.

[1] https://dwarflab.com/de-de
[2] https://www.unistellar.com/de/

 

Titelbild Ausgabe 2/2024

Dieser Text ist eine Leseprobe. Den vollständigen Text finden Sie in

Ausgabe 2 / 2024

Hier finden Sie das Inhaltsverzeichnis.

Die Sternzeit-Ausgabe 2 / 2024 können Sie bei Klicken zum Anzeigen bestellen.