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Sky-Lights
Das Herbststernbild Stier

Eike Holzapfel

Die Plejaden
Aufnahme: Oliver Schneider

lat. taurus, Abkürzung: Tau

Elke Hochapfel, DGSA, Bensheim

Geschichte

Der Stier gehört zu den ältesten Sternbildern und war bereits den frühen Hochkulturen bekannt. Früheste Erwähnung findet ein Sternbild Stier (Taurus oder Centaurus) bei den Sumerern im 3. Jahrtausend v. Chr. und den Babyloniern um 2000 v. Chr. Das Sternbild wurde vor allem deshalb verehrt, weil vor rund 5000 Jahren dort der Frühlingspunkt lag. Es ist eines der 48 klassischen Sternbilder, die von Ptolemäus beschrieben wurden.
Im Jahre 1054 n. Chr. leuchtete im Stier eine Supernova auf, das Ereignis wurde von chinesischen Astronomen aufgezeichnet. Der Überrest der Sternexplosion ist heute als Krebsnebel sichtbar. Der französische Astronom und Kometenjäger Charles Messier nahm den Nebel als erstes Objekt unter der Bezeichnung M 1 in seinen Katalog (Messierkatalog).

Mythologie rund um das Sternbild Stier

Zeus, der mächtigste Gott der Griechen, verwandelte sich ab und zu in ein Tier, um sich in unauffälliger Gestalt einer Frau nähern zu können, die er begehrte. Einmal verwandelte er sich in einen Stier und entführte die Königstochter Europa nach Kreta.

Europa bekam einen Sohn von Zeus, den sie Minos nannte. Minos wurde dann später König. Bei seinem Palast gab es ein Labyrinth, in dem ein furchtbares Ungeheuer lebte und sich von Menschenfleisch ernährte. Man nannte es Minotaurus.

Viele Krieger versuchten, das Ungeheuer zu bekämpfen, aber erst der Held Theseus schaffte es, den Minotaurus zu töten. Er fand auch wieder aus dem Labyrinth heraus, denn die Königstochter Ariadne hatte ihm ein Wollknäuel mitgegeben, das er auf seinem Weg hinein abspulte. So fand er den Rückweg leicht. Der Minotaurus aber wurde als Sternbild Stier an den Himmel versetzt.

Wo am Himmel ist der Stier zu finden?

Den Stier findet man im Herbst und Winter am Abendhimmel. Er steht rechts oberhalb des Orion und unter dem Fuhrmann, mit dem er sich sogar einen Stern teilen muss. Seine Form macht es uns leicht, ihn zu entdecken.

 

Titelbild Ausgabe 4/2010

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