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Ruhrschnellweg gesperrt - Planetenweg frei!

Helmut Metz

Blick über die Fahrradspur der A40 zur "Sonne"
Foto: © Daniel Fischer

Knoten Rhein-Ruhr des Internationalen Astronomiejahres

Helmut Metz, Essen

Es war ein Zusammentreffen glücklicher Umstände, welches einen der längsten aber auch kurzlebigsten Planetenwege der Welt am 18. Juli 2010 möglich machte. Das Internationale Astronomiejahr hatte die Sternwarten der Region an einen Tisch gebracht, den "Knoten Rhein-Ruhr". Die Idee, eine Autobahnsperrung als Volksfest, das "Still-Leben Ruhrschnellweg" zu zelebrieren, lieferte den Vereinen ein gemeinsames Projekt. Es sollte für die Astronomie werben und gleichzeitig demonstrieren, was die Sternwarten in einer gemeinsamen Aktion leisten können.

Das Zentrum des Sonnensystems lag in Bochum, nicht wegen Kap-Kaminski, sondern weil allein vier Vereine und Institutionen der Stadt das innere Sonnensystem gestalteten. Dem Planetarium Bochum gelang es, einen 3,7 Meter durchmessenden gebrauchten Ballon von den Schachtzeichen als "Sonne" wiederzuverwenden. Die Schachtzeichen waren das nach dem Still-Leben zweitgrößte Projekt der Kulturhauptstadt Ruhr 2010. Die Volkssternwarte Ennepetal konnte die Fa. Air Liquide als Sponsor für die Heliumfüllung des Ballons gewinnen.

Der Ballondurchmesser diente als Grundlage für den Maßstab des Planetenwegs, 1:376 Millionen. Damit war Pluto 22 km von der Sonne entfernt und sein 3 D-Modell 6 mm groß. Die Sternwarten zerbrachen sich den Kopf darüber, wie sie den Vergabe-Modus der 20.000 Einzeltische der längsten Tafel der Welt mit den Anforderungen des Planetenweges vereinbaren konnten. Heraus kam ein Sonnensystem, in welchem die Planeten nicht wie sonst üblich auf einer Seite der Sonne stehen, sondern einander gegenüber. Die drei innersten Planeten Merkur, Venus und Erde befanden sich östlich der Sonne. Ebenso Neptun, denn die Volkssternwarte Hagen hatte schon frühzeitig Glück bei der Tischverlosung gehabt und einen Standort am AK Dortmund-West bekommen. Westlich von der Sonne standen Mars, Jupiter, Uranus und Pluto. Letzterer durfte natürlich nur aus historischen Gründen "mitmachen". Der Planetenweg erreichte somit eine Länge von fast 30 Kilometern.

 

Titelbild Ausgabe 4/2010

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