Sonnenfinsternisbeobachtung in der Türkei

Silvia Kowollik

Silvia Kowollik, Ludwigsburg

Jede Sonnenfinsternis hat ihren eigenen Charme, die Finsternis vom 29.3.06 wird mir immer als die "Pauschal-Sofi" im Gedächtnis bleiben. Entgegen aller Wetterprognosen entschied ich mich, sie in der Türkei zu beobachten. Ausschlaggebend war für mich die Beobachtungszone, die direkt über die türkische Riviera zog. Eine Woche Pauschalurlaub in einem "All inclusiv" Hotel, leichte Erreichbarkeit mit dem Flugzeug und eine vernünftige Infrastruktur waren verlockender, als eine Tour in die lybische Wüste.

Am Tag der Sonnenfinsternis lachte die Sonne vom blauen Himmel, leichte Zirren und Schäfchenwolken huschten über´s Firmament und die Temperatur im Sonnenschein kletterte schon gegen 10 Uhr Ortszeit über die 20 °C Marke.

Das Personal vom Palm Beach Hotel in Kumköy bei Side war sehr freundlich und erlaubte uns Fotografen die Benutzung des Daches. Also brachten rund 40 Amateure ihre Ausrüstung auf das Dach und begannen nach dem Frühstück mit dem Aufbau.

Die Schattenbox

Da ich diesmal mit einem digitalen Camcorder arbeiten wollte, hatte ich mir im Vorfeld der Sonnenfinsternis überlegt, daß ich eine Schattenbox für den Laptopbildschirm konstruieren mußte (siehe Foto), da auf dem Monitor im Sonnenschein nichts zu erkennen wäre. Zu Hause hatte ich den Aufbau für die Sonnenfinsternisbeobachtung ausführlich getestet und mir die besten Einstellungen für Zoom, Blende, Chipempfindlichkeit und Belichtungszeiten für Camcorder und Digitalkamera aufgeschrieben.

Im Laufe des Vormittags kamen immer mehr Beobachter auf das Dach, von einfachen Kameras mit kurzbrennweitigem Teleobjektiv auf Fotostativ bis hin zu Montierungen mit langen Refraktoren war alles vertreten, was nur denkbar war. Zwischen den erfahrenen Finsternisbeobachtern wuselten Hotelpersonal und Urlauber herum, die die Sonnenfinsternis eher zufällig mitnahmen.