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Astro-Praxis
Die vollautomatische Himmelsmaschine

Heinz Beister

Abb. 1: Einfach nur mal gucken - oder doch lieber Astrofotografie?

Seit einiger Zeit bieten verschiedene Firmen zu recht unterschiedlichen Preisen Teleskope mit azimutaler Montierung an, die z.T. mit künstlicher Intelligenz gesteuert, automatisch die Objekte am Himmel aufsuchen und fotografieren. Und im Live-Modus kann man dann ohne Aufwand den Himmel erkunden. Diese Art zu beobachten nennt man elektronisch unterstützte Astronomie (EEA, electronically enhanced astronomy). Ich hatte die Möglichkeit, für einen Zeitraum von ein paar Wochen das vollautomatische Teleskop eVscope 2 von Unistellar [1] zu testen. Die Beschäftigung mit diesem Instrument löste allerlei Überlegungen aus, z.T. grundsätzlicher Art, die in diesem Artikel besprochen werden.

Erstkontakt

Da kam sie nun, die große Kiste mit dem Instrument. Der Inhalt präsentierte sich verheißungsvoll: Das Teleskop, ein Stativ, ein Transportrucksack und eine Schachtel mit Zubehör lagen wohlgeordnet nebeneinander. Der Zusammenbau von Teleskop und Stativ war mit ein paar Handgriffen schnell und unkompliziert erledigt. Jetzt war Geduld gefragt, weil das Wetter hier im Süden gar nicht mitspielen wollte. Grauer Himmel mit geschlossener Wolkendecke und Regen ohne Ende - wochenlang.

Um voranzukommen, habe ich dann in meinem Arbeitszimmer die Sonne gesucht. Dazu wurde zunächst mit dem beigefügten USB 3 Ladegerät und Kabel der Li-Akku des Geräts geladen. Auf mein iPad habe ich aus dem iOS Store von Apple die Unistellar-App heruntergeladen und installiert. Nach Einschalten des Teleskops leuchtet die Taste rot und das Gerät baut ein eigenes WLAN auf. Dann muss man in den Einstellungen des iPads das Teleskop-WLAN auswählen und beide Geräte verbinden. Danach kann man loslegen.

Die Unistellar App benötigt noch ein paar Angaben, vor allen Dingen den Standort. Die GPS Daten können vom Tablet übernommen oder von Hand eingegeben werden. So vorbereitet habe ich aus dem Katalog die Sonne herausgesucht und das Teleskop bei geschlossenem Teleskopdeckel auf die Suche geschickt. Man muss eigentlich nur den Azimut durch Drehen des Teleskops grob einstellen, alles andere macht das Gerät selbst. Da nun in meinem Arbeitszimmer außer der Deckenlampe keine Sonne zu sehen war, habe ich mit Interesse dem Suchalgorithmus zugesehen, der zunächst die Höhe eingestellt hat und dann mit einigen Schwenks im Azimut die Sonne gesucht hat, um dann mit der Bemerkung, dass man die Sonne bitte genauer einstellen möge, aufzugeben. Parken und Ausschalten des Gerätes gingen via iPad problemlos. So weit, so gut.

Ein Wettbewerb

Um die Leistungsfähigkeit des Teleskops einschätzen und bewerten zu können, habe ich im Praxistest aus meiner eigenen Teleskopsammlung einen apochromatischen 3“ Refraktor mit 560mm Brennweite bei f/7 herausgesucht und auf einer äquatorialen Montierung eingerichtet. Die beiden Geräte (Abb. 1) sollten nun gegeneinander antreten und ihre jeweiligen Qualitäten im Live-Modus zeigen.

 [1] https://shop.eu.unistellar.com/de/

 

Titelbild Ausgabe 2/2024

Dieser Text ist eine Leseprobe. Den vollständigen Text finden Sie in

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