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Heinz Beister
Einmal unter einem grandiosen Sternhimmel im Licht der hellen Milchstraße eine Astronacht verbringen zu können, ist der Traum eines jeden Sternfreundes. Keine Wolken, keine Lichtverschmutzung, kein Dunst, klarer Himmel bis zum Horizont - die Astrofarm Kiripotib in Namibia macht´s möglich.
Mein Leben als Amateurastronom findet normalerweise bei 47,7° Nord und 9,6° Ost in Süddeutschland statt. Obwohl es an meinem Standort in der Umgebung von Ravensburg einen recht brauchbaren Himmel gibt, sind die wirklich guten Nächte selten. Fünf gute Astrofotos pro Jahr sind da schon eine Herausforderung. So beobachtet und fotografiert man vorzugsweise die Messier-Objekte.
Charles Messier (1731-1817) war hauptsächlich an Kometen interessiert. Bei seinen Beobachtungen irritierten ihn manche nebligen Objekte. Diese hatte er dann katalogisiert, um sie nicht immer wieder mit Kometen zu verwechseln. Dieser „Messier-Katalog“ enthält mit 110 Objekten natürlich lauter astronomische Leckerbissen für die heutzutage optisch und elektronisch hochgerüstete Beobachterschar.
Neben den Messier-Objekten gibt es natürlich noch andere reizvolle Motive am Himmel, die sich aber üblicherweise hinter den Nummern des NGC-Katalogs verbergen. Im Dezember 1995 wurde eine weitere Liste von 109 Objekten von dem britischen Astronomen Sir Patrick-Alfred Caldwell-Moore in Sky & Telescope veröffentlicht. Diese Liste fand mit den „Caldwell-Objekten“ sofort großen Anklang bei den Beobachtern. Und im Gegensatz zum Messier-Katalog enthält der Caldwell-Katalog auch ca. 40 Objekte des Südhimmels. Diese wollte ich in Namibia fotografieren.
Nach einem 10-stündigen Flug landete der Airbus A330 auf dem Internationalen Airport in Windhoek. Zusammen mit zwei weiteren angereisten Gästen wurden wir erwartet und dann in einer 1 1/2 stündigen Autofahrt zur Farm Kiripotib (Abb. 1) gebracht, wo wir freundlich empfangen wurden. Mein Zimmer war sehr schön und gemütlich, sogar mit eigener Veranda. Für das leibliche Wohl wurde hier in hervorragender Weise gesorgt, die Küche war einzigartig und ließ keine Wünsche offen. Es waren für mich zwei Wochen Erholungsurlaub vom Feinsten. Tagsüber schien die Sonne bei moderaten 20°C. Allerdings fiel die Temperatur nach Mitternacht dann doch in den Temperaturbereich zwischen -5°C und +5°C. Warme Kleidung war unbedingt notwendig, wenn man die Nacht durchmachen wollte.
Am Nachmittag ging es dann mit dem Astrogepäck zu den ca. 300-400m entfernten Beobachtungsstationen und der Aufbau am 10“ Newton und der ALTMontierung begann. Kamera und Computer wurden angeschlossen, die notwendigen Programme aufgerufen und es wurde versucht, die Geräte in Betrieb zu setzen. Das erwies sich als nicht ganz einfach und ich war auf die Hilfe des Betreuers Hans Koechl angewiesen, um die Unklarheiten in der Bedienungsanleitung zu überwinden. Zudem war mein Bordcomputer mit allen Stromversorgungen nach einem von Microsoft erzwungenen Update abgestürzt und nicht mehr aufzurufen. Damit sind wir bei einem wichtigen Punkt angelangt: der Technik.
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