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Sonnenfinsternisreise nach China

Manuela Rockmann, Matthias Reinäcker

Partielle Phase der Sonnenfinsternis
Bild: Manuela Rockmann

Totalität
Bild: Manfred Kiau

Manuela Rockmann (Text) und Matthias Reinäcker, Sternfreunde Aschersleben e. V.

Weil ich von meiner ersten totalen Sonnenfinsternis 2006 in der Türkei fasziniert war, liefen nach der Rückkehr bereits die Vorbereitungen für die nächste Reise an. Nur wann sollte es losgehen und wohin? 2008 nach Sibirien oder 2009 nach China? Ich entschied mich für China.

Für einen Vortrag holte ich mir daher bei verschiedenen Reiseanbietern Angebote für eine Finsternisreise ein. Meine Wahl fiel auf eine Reise bei Eclipse-Reisen. Gemeinsam mit einem weiteren Sternfreund aus dem Verein sollte ich diese Reise antreten.

Die Tage vor der Finsternis (18. - 21.07.2009)

Der Flug nach China dauerte mehr als 10 Stunden. In Shanghai angekommen, der erste Schock: 29° C bei 80 % Luftfeuchtigkeit. Es stand aber schon das erste Highlight der Reise auf dem Plan. Eine Fahrt mit dem Transrapid, dort "Maglev" genannt. Mit der Höchstgeschwindigkeit von 431 km/h brauchten wir für die 30 km vom Flughafen Pudong bis ins Zentrum von Shanghai genau 7 Minuten und 15 Sekunden, der Bus mit unserem Gepäck 45 Minuten. Nach kurzer Erholungspause im Hotel ging es dann aber sofort mit dem Programm los.

Den ersten Eindruck von der erst 100 Jahre alten Stadt mit 18 Millionen Einwohnern erhielten wir bei einer Stadtrundfahrt. Dabei standen eine Hafenrundfahrt und ein Bummel über ein kurzes Stück der 5 km langen Shoppingmeile "Nanjing Donglu" auf dem Plan. Der Verkehr in den Straßen Shanghais ist spannend und aufregend. Es gibt zwar Ampeln und Verkehrszeichen, aber sich daran zu halten ist für Chinesen eher untypisch. Auch die vielen Baustellen erfordern Aufmerksamkeit. Aber bis zur EXPO 2010 müssen eben noch ein paar Wolkenkratzer aus dem Boden gestampft werden. Bei der Hafenrundfahrt ging es an der für Shanghai typischen Skyline vorbei: Fernsehturm, Jinmao-Tower und Shanghai World Financial Center (SWFC).

Nach dem ersten chinesischen Abendessen fuhren wir zum Bund (berühmteste Uferpromenade Chinas), denn Shanghai bei Nacht ist eine Reise und ein paar Fotos wert. Dabei kam auch die Geschichte Chinas nicht zu kurz. Im "Franzosenviertel", wegen seiner Gebäude so genannt, standen wir vor dem Gebäude, in dem 1920 die Kommunistische Partei Chinas gegründet wurde.

Der 2. Tag in China begann mit der Besichtigung des Yu-Gartens. Dieser Privatgarten wurde 1620 errichtet und ist Teil der Altstadt Shanghais. Über eine Zick-Zack-Brücke (die Form soll die bösen Geister vertreiben) gelangt man vom Garten, vorbei am Teehaus, zur Altstadt mit ihren vielen kleinen Geschäften. Nach dem Mittagessen fuhren wir in den neuen Stadtteil Pudong, zum Jinmao-Tower. Zur Zeit ist dieser Turm mit 420,5 m das zweithöchste Gebäude Chinas und aus dem 88. Stock hat man eine gute Aussicht auf die Stadt in ihrer vollen Pracht. Hier befindet sich auch das - vom Erdboden aus gesehen - am höchsten gelegene Postamt der Welt. Ich konnte es mir daher nicht verkneifen, meinen Eltern von hier aus einen Gruß zu schicken. Auf der Rückfahrt zum Hotel ging es noch in die Halle der Stadtplanung. Hier gab es eine Übersicht über die Pläne der Stadt, wie diese im Jahr 2010 zur EXPO aussehen wird.

Am Abend gab es von unserem Astroexperten einen Vortrag zur Einstimmung auf die Sonnenfinsternis am 22. Juli 2009. Die Finsternis würden wir in Wuzhen beobachten. Dieser Ort liege in der Totalitätszone nur wenig oberhalb der Zentrallinie. Nur die Bewölkung könne zum Problem werden. Die Wolkenbedeckung solle zwischen 50 und 60 % liegen.

 

Titelbild Ausgabe 4/2009

Dieser Text ist eine Leseprobe. Den vollständigen Text finden Sie in

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