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Reisebericht La Palma

Uwe Braasch

Bild 1: Milchstraße zwischen Bananenstauden. (Uwe Braasch)

Ziel unseres diesjährigen Urlaubs war es, der jedes Jahr um zehn Prozent zunehmenden Lichtverschmutzung zu entfliehen und unter einem klaren Himmel den Anblick unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, zu genießen. 60 % aller Europäer haben, wenn überhaupt, nur einen eingeschränkten Blick auf die Milchstraße. Da auf La Palma, oder eigentlich La Isla de San Miguel de La Palma, die elektrische Beleuchtung per Gesetz streng geregelt ist, wählten wir die zur spanischen Provinz Santa Cruz de Tenerife gehörende Insel als unser Urlaubsziel aus.

Der Himmel ist dort außergewöhnlich klar und die Lage im Atlantik sorgt besonders unter höher gelegenen Berggipfeln für einen Wolkenschirm. Unter Berufs- und Amateurastronomen ist der Roque de los Muchachos als höchste Erhebung der Kanareninsel mit einer Höhe von 2.426 Metern bekannt. Man findet dort neben dem Observatorio Roque de los Muchachos, das am 29. Juni 1985 in Anwesenheit zahlreicher Wissenschaftler, der Staatsoberhäupter der beteiligten Länder sowie des spanischen Königspaares feierlich eingeweiht wurde, etliche Großteleskope verschiedenster Bauarten. Weitere Teleskope sind geplant und zum aktuell im Bau befindlichen Teleskop erhielten wir eine ganz individuelle Führung, auf die ich später noch eingehen werde.

Wir begannen unseren Urlaub am 27. April 2024 in der Hauptstadt der Insel, Santa Cruz de La Palma. Die Milchstraße sahen wir in der ersten Woche noch nicht. Trotz der klaren Regeln hinsichtlich der nächtlichen Beleuchtung, handelt es sich um die Hauptstadt der Insel und da lässt sich eine leichte Lichtverschmutzung nicht vermeiden. Der Nachthimmel zeigte sich während unseres Aufenthaltes nicht sternenklar, weshalb wir es vorzogen, uns anstelle der Suche nach der Milchstraße auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu konzentrieren. Nachdem wir Santa Cruz und die nähere Umgebung erkundet hatten, fuhren wir für weitere vier Übernachtungen nach Tazacorte.

In Tazacorte befand sich unsere Unterkunft inmitten von Bananenstauden soweit das Auge reicht, die auch unseren Garten dominierten. Tazacorte gehört zu den Städten, die vom Vulkanausbruch 2021 stark betroffen waren. Damals wurden zahlreiche Häuser in El Paso, Los Llanos de Aridane und eben auch Tazacorte zerstört. Die flüssige Lava war damals nur wenige Meter rechts und links an unserer Unterkunft Richtung Meer vorbeigeflossen. Die Bauarbeiten an einer neuen Straße mitten durch die erstarrte Lava sind noch nicht abgeschlossen. Wir mussten uns beim Vermieter vergewissern, dass wir tatsächlich auf dem richtigen Weg waren, denn wir zögerten, mitten zwischen zahlreichen Baufahrzeugen über eine Baustelle zu fahren. Aber es war der richtige Weg, zunächst noch eine Schotterpiste. In Tazacorte war der Himmel bereits auffallend dunkler als in Santa Cruz und so konnten wir zum ersten Mal die Milchstraße von unserer Dachterrasse aus sehen und fotografieren. Bild 1 zeigt die Milchstraße zwischen Bananenstauden auf der linken Seite und einer deutlich erkennbaren Mauer rechts – einer Mauer, wie man sie in dieser Gegend häufig sieht.

 

Titelbild Ausgabe 4/2024

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