Sternzeit-Himmel
Aktuelle Beobachtungshinweise für das 3. Quartal 2024

Merkur kann im September in einer Morgensichtbarkeit beobachtet werden. Etwa vom 05. bis 12.09. ist der sonnennächste Planet relativ günstig über dem Osthorizont sichtbar, wobei er am ersten Tag des Zeitraums seine größte westliche Elongation erreicht, die 18° beträgt. Durch die steile Lage der Ekliptik ergeben sich gute Sichtbarkeitsbedingungen. Die Merkurhelligkeit nimmt in diesem Zeitraum deutlich zu.

Venus taucht Mitte August allmählich am Abendhimmel auf. Sie ist aber nur unter recht ungünstigen Bedingungen sichtbar. Sie erreicht immer südlichere Deklinationswerte, wodurch sich ihre Untergangszeiten immer mehr verfrühen. Auch im September vollzieht sich ihre Sichtbarkeit zum Abendstern nur sehr zögerlich. Ihre Tagbögen werden immer kleiner, da sie den südlichsten Bereichen der Ekliptik entgegenstrebt. Nur die nun früher beginnende Dämmerung verschafft ihr eine Zunahme an Sichtbarkeit. Die Helligkeit liegt bei -3,9 mag.

Mars dagegen baut seine Morgensichtbarkeit sehr deutlich aus. Wir finden ihn anfangs im Sternbild Stier, unweit der Plejaden. Mitte Juli beträgt seine Helligkeit noch +0,9 mag, die bis zum Ende des Quartals auf +0,5 mag angestiegen sein wird. Dann ist er in den Zwillingen zu finden. Der scheinbare Durchmesser wird dann auf 7,5“ angestiegen sein.

Jupiter entwickelt sich zum Planeten der zweiten Nachthälfte. Im August verlagert er seine Aufgänge in die Zeit vor Mitternacht. Er wandert dabei rechtläufig durch das Sternbild Stier. Bis zu Ende des Quartals steigert sich seine Helligkeit auf -2,5 mag, der scheinbare Durchmesser erreicht 42“. Er steht östlich der Hyaden.

Saturn nähert sich seiner Opposition zur Sonne, die er am 08.09. einnehmen wird. Er leuchtet mit -0,6 mag, der scheinbare Durchmesser der Planetenkugel beläuft sich auf 19“. Er ist 1,3 Milliarden km von der Erde entfernt. Der Ring ist nur noch 3,7° zu unserer Blickrichtung geöffnet. Dabei erreicht seine Längsausdehnung 43“, etwa Jupiters Oppositionsdurchmesser. Der senkrechte Durchmesser schrumpft auf 2,9“, winzig mehr als Neptuns Durchmesser zu dessen Oppositionen. Die Passage der Erde durch die Ebene der Ringe findet am 25.03.2025 statt, in kleineren Fernrohren erscheint Saturn daher „ringlos“, ein faszinierender, seltener Anblick.

Uranus wird im Juli allmählich am Morgenhimmel sichtbar. Am 01.09. kommt er im Stier zum Stillstand und setzt zu seiner Oppositionsperiode an. Im November wird die Opposition erreicht.

Neptun kommt am 03.07. zum ersten Stillstand und setzt zur Oppositionsschleife an, den er nur 1,3° südlich des Frühlingspunktes vollzieht. Vom 20. auf den 21.09. steht er sodann in Opposition zur Sonne, wobei er nur 2,4“ scheinbaren Durchmesser erreicht. Mit +7,8 mag bleibt er dem bloßen Auge verborgen, jedes noch so kleine Fernglas reicht dann aber zum Aufsuchen aus. Er ist 28,89 AE von der Erde entfernt, was 4,3 Milliarden km entspricht.

Pluto kommt am 23.07. morgens in Opposition zur Sonne, nun im Sternbild Steinbock. Er erreicht dabei sehr schwache +14,4 mag, was nur für Besitzer größerer Teleskope Aussicht auf Erfolg bietet. Diese Helligkeitsangabe betrifft dabei das Pluto-Charon-System insgesamt. Er ist 5,1 Milliarden km von der Erde entfernt (35,05 AE).